Montag, 28. Dezember 2015

Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten

Frei nach Watzlawick: Es kommt nicht darauf an, was A (oder G) sagt, sondern was B (oder M) versteht (oder nicht verstehen will)

Freitag, 17. April 2015

Ein Blick zurück an meinem 9zigsten



Hurra, heute schreiben wir den 30.11.2038. Ich habe Geburtstag. Meinen Neunzigsten. Dienstag. Die Uhr zeigt 8.25h an. Um 8.30h wird mich eine SMS an meinen 10.00h Termin erinnern. Mein digitales Senioren-Management-Device ist ein Nachfahre des i-Phons von vor 25 Jahren. Damals liefen  Hinz und Kunz, egal welcher Gesellschaftsschicht, aber alle mit dem gleichen evolutionären Synapsenschaden, mit einem solchen Gerät in der Hand durch die Straßen, observierten es im Restaurant und auch, soweit jemand noch in die Kirche ging, während des Gottesdienstes. Der Weckruf konnte der Pietät halber auf Vibration umgestellt werden. 
Apropos mein Termin. 2025 war während der sich ihrem Ende zuneigenden 20. LP[i]  die gesetzliche Verabschiedung des Senioren-Wert-Indexes (SWI) erfolgt. Der sogenannte Generationenvertrag, das System der gesetzlichen Rentenversicherung, war zu diesem Zeitpunkt unwiederbringlich vor die Wand gefahren. 55% der Bevölkerung waren inzwischen älter als 67. Die Erwartung, dass die Mehrheit der Menschen gerne lange arbeiten wolle, sozusagen bis zum Umfallen, war eine Wunschvorstellung geblieben, nachdem die Nahles-Idee von dem Rentenanspruch ab dem 63. Lebensjahr für  eine vermeintliche Lebensleistung (d.i. geboren werden, atmen, sich ernähren, ausscheiden, schlafen) die realen Befindlichkeiten zutage gebracht hatte. Die Menschen übersiedelten reihenweise  in den Rentenstatus. Obwohl schon im ersten Jahr nach dem Inkrafttreten des Gesetzes die erwarteten Kosten explodierten und die Reserven dramatisch schrumpften, wurde die großmaulige Nahles nicht müde, sich selbst als historische Erlöserin zu vermarkten. Augenscheinlich lebte sie in der Wahnvorstellung, dass als real wahrgenommen würde, was oft genug wiederholt würde. (Tatsächlich eine vielfach geübte Prozedur von sog. Volksvertretern).

Nach der Rente mit 67 war der flexible Eintritt in die „KSE Kontext-Sensitive-Einheitsrente“ eingeführt worden, um die Alterssicherung neu zu gestalten.

Einhergehend hat die Regierung in der LP 2021 bis 2025 (sog. Scholz´sche Monarchie, kurz Schmonarchie) den SWI entwickelt.

(Scholz, bis 2020 Erster Bürgermeister von Hamburg, hatte sich entgegen allen vorangegangenen Dementis 2021 zum Kanzler küren lassen)

Der war dazu gedacht, soziale Leistungen durch rüstige Ü70 entlohnungsneutral erbringen zu lassen, um die Sozialkassen zu entlasten.  Danach muss sich seitdem jeder Mitbürger, der das 70. Lebensjahr überschritten hat, halbjährlich einem Test unterziehen, mittels dessen der maximal mögliche Produktivitätsbeitrag des Probanden für die Gesellschaft ermittelt wird.
Der SWI wird anhand verschiedener Skalenwerte ermittelt:
Mein SWI erreichte bei der letzten Messung sechs von zehn erzielbaren Punkten. Einen Punkt habe ich für Mobilität erreicht, weil ich nach wie vor ohne Gehhilfe o.ä. 30 Sekunden still auf einem Bein stehen konnte. Zwei Punkte habe ich dafür erhalten, dass ich bei dem Belastungs-EKG noch über eine Dauer von 10 Minuten 60KW zu erradeln in der Lage war. Einen weiteren Punkt erhielt ich, weil Blasen- und Darmausgang voll funktionstüchtig waren und ich daher keinerlei Hilfsmittel in Form von Seniorenslips o.ä. in Anspruch nehmen musste, und daher ungehindert am gesellschaftlichen Leben, ohne Geruchsbelästigung meines Umfelds, teilhaben konnte. Den fünften Punkt habe ich mir verdient, weil es mir innerhalb von zwei Stunden gelingt, ein einfaches Sudoku zu 85% zu füllen. Punkt sechs steht für einen GdB (Sehbehinderungsgrad)  von < 40%.
Und heute ist wieder mein Check-Termin.
Um zehn Uhr muss ich beim „Amt für die Ermittlung gesellschaftlichen Wertbeitrags von Senioren“ zum Test vorstellig werden.  Diese Hamburger Behörde liegt im Behördenzentrum, das eine Vielzahl anderer staatlicher Einrichtungen beherbergt wie z.B. Gesundheitsbehörde, Friedhofsamt, Krematorium-Verwaltung, Nachlassgericht und Finanzbehörde (Referat Erbschaftssteuer). Ach, nicht zu vergessen das Transformationsamt. Es war während der 19. Legislaturperiode durch die Verstaatlichung privater Bestattungsunternehmen entstanden. Wie schon die Vorgängerregierungen war auch die Schmonarchie mit dem Versprechen angetreten, dass es keine Steuererhöhungen geben sollte.
Schon die Merkel-Gabriel-Administration (18. LP)  hatte während der Verhandlung des Koalitionsvertrags in 2014 klamm heimlich, ohne dass es Medien und Öffentlichkeit spitz kriegten, die Alternative ersonnen, profitable Dienstleistungen zu verstaatlichen und dem Bürger beitragspflichtig, quasi als Steuersubstitut anzubieten.
(z.B. kostet heute eine Standardbestattung im Pappe-Recycling-Sarg incl. Einäscherung € 9.999)
So konnte das Merkelsche Versprechen, keine Steuererhöhungen durchzuführen, einvernehmlich vollzogen werden. Das sollte Schule machen.

Auf erfolgreiche Erfahrungen mit der Verstaatlichung privater Unternehmen konnte, nachdem in der zweiten Finanzkrise des Millenniums, die 2016 einsetzte, die Commerzbank und die Deutsche Bank vollständig verstaatlicht werden mussten, zurückgegriffen werden.

Zu diesem Zeitpunkt war auch der Nord-Euro eingeführt worden, nachdem Griechenland Ende 2015 endgültig von der Staatspleite heimgesucht wurde und zusammen mit Spanien, Italien und Frankreich den Süd-Euro ins Leben rief.

Den Kniff mit der „Gebühr statt Steuer“ hatte man dem Bankprodukt, „Bearbeitungsgebühr statt Zins“ entlehnt. Auch die zwangsweise Rundfunk- und Fernsehgebühr hatte Pate gestanden. ­­
Letztere hat übrigens den gleichen Erfolgskurs genommen wie der Soli der 90er und Nuller Jahre.
   
Das öffentlich rechtliche Fernsehen wurde eingedampft, nachdem Netflix und Cons. Film-Wiederholungen nur auf besonderen Kundenwunsch hin gegen anteilige Rückerstattung der Nutzerprämie anboten. Die Qualität der eigentlich zu leistenden Grundversorgung durch die öffentlichen Anstalten war ohnehin unter dem Wettbewerbsdruck durch die privaten Sender zu einer journalistischen Hahnenkampfarena verkommen. Die Schmonarchie fühlte sich daher seinerzeit aufgerufen, dem Bürger eine Umwidmung der Rundfunkgebühr anzubieten. (Kein Wegelagerer gibt je seine Beute zurück)
Fortwährend bis heute wurde dann der Europäische Innovationsfond damit befüllt, aus dem der Lobbyisten-Award finanziert wird.
Die ehemaligen Mitarbeiter der Fernsehanstalten wurden bis zu ihrem 70. Lebensjahr in einer Bad-Behörde (Ihr kennt den Terminus aus dem Bankerjargon?) geparkt, die dem/der Staatsminister/In für Kultur und Medien  im Bundeskanzleramt angehängt ist. Deren Bezüge resp. Tantiemen wurden fortan als Liquidationsäquivalent - quasi als vorzeitige Rente - gezahlt und  jährlich in Höhe des Lebenshaltungskosten-Indexes (mindestens aber 2%) angeglichen. Den Bezugsberechtigten wurde nahegelegt, eine ihren Fähigkeiten entsprechende Aufgabe im öffentlichen Dienst zu übernehmen. Die Vergütung dafür sollte einheitlich dem Mindestlohn entsprechen (eine neue Variante des Aufstockens.  Die Hurrarufe von Freiwilligen hielten sich in Grenzen. Und solange sie nicht gestorben sind, leben sie immer noch am besten. Mit dem Zweiten und dem Ersten.

Der Award wird an innovative Marktteilnehmer verliehen, denen es gelungen ist, im jeweils abgelaufenen Kalenderjahr bürgernahe gebührenpflichtige Zwangsbeglückungen zu ersinnen, und unter Mitwirkung ihres Brüsseler Lobbybüros marktreif einzuführen.

Mit 2.500 Lobbyorganisationen, die ca. 15.000 Mitarbeiter beschäftigten, wurde schon seinerzeit von den Betreibern ein signifikanter Beitrag zur Europäischen Vollbeschäftigung geleistet.

Ein „Must“ ist dabei,  dass sowohl für die Kommunen als auch für die örtliche Wirtschaft ein signifikanter Wertschöpfungsbeitrag entstehen muss.
Als Beispiel sei der Rauchmelder genannt (schon weit vorher zwangsverordnet), der der heimischen Wirtschaft jährlich eine festkalkulierbare Prämie sichert, von der ein Kickback  in Höhe von 30% der erzielten Roherträge  an die Gemeindekasse abzuführen ist. Abgesehen vom Gewerbesteuerzuwachs.
Hierhin gehört auch die Einführung der Digitalanzeige an Lichtsignalen, sprich Verkehrsampeln, die für die Fußgänger die Restminuten bis zur nächsten Grünphase herunterzählt. Der Hamburger Senat, der Hamburg schon 2011 als Testmarkt anbot, konnte sich damit für die nächste Wahl des Ersten Bürgermeisters als volksnah profilieren; die Wartungsleistungen sichern seither der örtlichen Wirtschaft sicheres Umsatzpotential und in der Folge der Kommune Steuerzuwachs. Empfänger von  Bagschichs konnten auch von Transparency nicht identifiziert werden.

Die Zuwendungen aus dem Award hätten m.E. aber für folgendes Projekt verdoppelt werden sollen, das während der Schmonarchie realisiert werden konnte. So hat ein Unternehmen der Mess- und Regeltechnik, im Zusammenwirken mit einem Arbeitskreis Studierender bei der Kommunalen Hochschule für Verwaltung, einen Lichteinfallsmesser ersonnen. Dieses digitale Messgerät erfasst den jährlichen Lichteinfall auf einem Grundstück (die sog. angeschlossene Fläche) , von dem angenommen wird, dass es für die Kommune den Entzug einer Fläche darstellt, die zur Solarstromerzeugung  hätte herangezogen  werden können. (Abgeleitet von der Regenabwassergebühr, Eigentum verpflichtet!). Daraus wird die Energie-Absorbierungs-Prämie errechnet, die seit 2025 jeder Grundstücksinhaber jährlich zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende entrichten muss. Die Innovation geht übrigens auf einen Vorschlag von Claudia Benedikta Roth zurück, die sie ihrer Partei anlässlich ihres 65.Geburtstags (15. Mai 2020) vorstellte.

Interessant, weil im Prozess innovativ, war auch die Einführung der Helmpflicht für Fahrradfahrer. Das Verkehrsministerium war für die Sammelbeschaffung im Wege des Beschaffungs-Poolings für die Länder bestimmt worden. Die Spanne zwischen Einkaufspreis- und Verkaufspreis - der Verkauf erfolgte über die kommunalen Meldeämter – stand und steht dem Bund zu. Sie wurde zunächst für das Pampern der Mautkasse in der defizitären Einführungsphase herangezogen, die noch unter einem gewissen Minister Dobrindt ersonnen worden war. Über die Entstehungsgeschichte dieses genialen Tricks unter dem Primat „Keine Steuererhöhungen-statt dessen Gebührenerhebung“  - will ich später noch mehr berichten. Dobrindt ist übrigens seit 2021 als Infrastrukturberater in Burkina Faso beschäftigt. Das erste Meilensteinergebnis wird in zwei Jahren zu seinem 70. Geburtstag erwartet.   

Ach, das wollte ich noch anknüpfen: Das mit dem Soli ging so: Nachdem ihm die wirtschaftliche Berechtigung abhanden gekommen war (nicht zu verwechseln mit dem politischen Credo von Helmut Kohl), wurde er zu Beginn der 19. Legislaturperiode, mit nachdrücklicher Einwirkung der ebenso roten wie infantilen X (mit Rücksicht auf deren Persönlichkeitsrechte  habe ich  von der Nennung des Klarnamens abgesehen), zur Finanzierung des MUA-Fonds (Mindesturlaubsanspruch für Personen, die eine Zwangspause bei der Lebensleistung einzulegen genötigt wurden) umgewidmet. Er wurde auch als Gebühr erhoben. Jeweils fällig, übrigens auf nachdrücklichen Wunsch von Frau X, als stete historische Erinnerungsstütze zum Tag des Mauerfalls am 9. November.


Zurück zu meinem SWI-test.
Also, wenn ich heute die gleichen Ergebnisse wie im letzten Test erziele, werde ich meinen „Beitrag zum sozialen Produktivitätszuwachs“ nicht nur inhaltlich unverändert weiterführen dürfen, sondern, dank der Tatsache, dass ich nun die 90 überschreite, auch den wöchentlichen Zeitaufwand  auf fünf mal zwei Stunden (10) verkürzt bekommen.  
Ich darf jeden Morgen um 6.00h in der nur zwei Kilometer entfernt gelegenen Manuela-Schwesig- Gedächtnis-Kita (wie Ihr weiter unten lest, ist die Kita nur noch ein Auslaufmodell aus alten Zeiten. Kinder-Neuzugänge wird es wohl nicht mehr geben. Was ich dann für die Gesellschaft beitragen kann, wird sich zeigen)  das Frühstück für 30 Kitazwerge vorbereiten und anschließend die Tischlein eindecken. Meine Kardiowerte des Fußwegs werden GPS-technisch erfasst  und meiner Krankenkasse bereitgestellt. Die sind so süß, die Kleinen. Ich habe natürlich einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber den pädagogisch aktiven Kräften:  Ich kann mein Earpiece auf „Taub“ schalten. So nenne ich die Funktion natürlich nur. Tatsächlich heißt die Funktion auf dem Display „SSM“ (Senioren-Schutz-Modus). Vielleicht erinnert Ihr Euch: Mein Schwiegervater musste noch an einem Rädchen des Gerätes hinter dem Ohr die Hörstärke einstellen. Ärmliche Lösung seinerzeit. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Das ist heute natürlich sehr viel komfortabler. 
Im Zeitablauf der Schmonarchie hat nämlich das staatliche Förderprogramm zur Digitalisierung der lebensnahen Prozessabläufe die Apple-Watch der ersten Generation über die kommunalen Recyclinghöfe aufgekauft und mit seniorengerechten Funktionalitäten upgraden lassen. 
Apple hat sich im Übrigen in die Recyclingmaßnahmen subventionstechnisch eingebracht, weil so der Markt für das Folgeprodukt bereinigt werden konnte
Das war zu dieser Zeit möglich geworden, weil die Regierung Merkel/Gabriel noch für den furiosen Start des Berliner Silicon Valley gesorgt hatte, welches zu einem geballten Zuwachs von IT-Kompetenzen in der Gründer-Szene führte.  Soweit die IT-Start-Ups  von der KfW finanziert wurden, mussten sie auf staatliche Anforderung hin auch Lösungen für soziale Projekte zum Selbstkostenpreis erbringen. Für die angemessene Höhe des Entgelts wurde auf die segensreiche Einführung des Mindestlohns durch die berüchtigte Nahles (Selbstbild: „Ich bin ein harter Knochen“)* zurückgegriffen. 
* Mit dem Vorgang vertraute Insider orakelten seinerzeit, sie habe nicht „Knochen“ sondern „Klops“ gesagt.
Eine der ergänzten Funktionalitäten ist die Vernetzung meiner I-Watch mit meinem Earpiece.  
Das Teil hat aber noch eine Vielzahl anderer altengerechter Services und Vernetzungen zu bieten. Darüber erzähle ich später.
Jetzt werde ich zunächst zur Bicycle-Station gehen, mein eBicycle übernehmen und zum Amt radeln.
Das Ziel einer nachhaltigen Verdrängung des Autoverkehrs aus den Innenstädten war, wie wir heute wissen, auch ein nachhaltiger Schildbürgerstreich. Zum Beispiel hat  der Hamburger Senat wegen des begleitend  erforderlichen Ausbaus des ÖPNV eine Volksbefragung durchgeführt.
Die Bevölkerung wurde befragt, ob sie einer Bicycle- Strategie als Ersatz für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zustimmen wolle und damit auch dem Ausbau der Radwege. Dem Vorschlag wurde mit überwiegender Mehrheit von 89% zugestimmt. Die Wahlbeteiligung lag übrigens bei 31%. Die höchste Zustimmungsquote von 95% wurde in HH-Ottensen und  HH-Bahrenfeld erzielt.
Die zweite Frage war, ob dieses Konzept ganzjährig gelten solle. Hier entschied sich die überwiegende Mehrheit für ein Modell, das nur bei trockenem Wetter greifen möge. Glühender Protagonist der Volksbefragungen war übrigens Olaf Scholz, der spätere Head of Schmonarchie. Als auch noch im Kleingedruckten erkennbar wurde, dass die Mitglieder des Senats von dem Modell ausgenommen bleiben sollten, wurde das Eindampfen des Projekts auf die Investition von Bicycle-Bahnhöfen der kleinste gemeinsame Nenner, der mit der Generation Y zu machen war.   

Heute kann ich als „Betagter“ bei der Bicycle-Station ein e-Dreirad mieten; die für Betagte reduzierten Rentalgebühren (incl. Strom) werden via NFC-Bezahlvorgang unmittelbar meinem monatlichen Rentenkonto belastet.

Apropos  Betagter:Heute sagen die Volksvertreter nicht mehr „Rentner“, weil der Begriff eine allzu große Nähe zum Rental hat. Es war die Befürchtung laut geworden, dass die vielfältigen Beitragserhebungen zur Wahrnehmung Anlass geben könnten, dass die Betagten sich als Rentalobjekte benutzt fühlen könnten. Etwaig entstehende burnout-Syndrome wollte man sich bei dieser wichtigen Wählergruppe nicht antun.

Ein weiterer Baustein des Steuererhöhungs-Substituts; die Registrierung als „Berechtigter Transferbegünstigter“ kostete nur einen kleinen Beitrag, ich glaube es waren € 30 mit reduzierter Mehrwert-Besteuerung von 7%.

Um es nicht zu spannend zu machen: Ich habe meinen SWI-Test mit gleichem Ergebnis wie vor einem halben Jahr bestanden. Dank der Tatsache, dass ich nach meinem Geburtstag nun einer neuen statistischen Kohorte zuzuordnen bin, hat mich der Senat der Stadt Hamburg  mit der goldenen Senioren-Mehrwert-Medaille auszeichnen lassen. Der Dezernatsleiter des Amtes für die Ermittlung gesellschaftlichen Wertbeitrags von Senioren war damit beauftragt worden.
Die Medaille macht etwas her. Sie ist aus Plaste, wie unsere Brüder und Schwestern einst sagten. Sie hat eine feine Goldbedampfung. Oder ist es Messing?  Ist auch egal. Ich stelle sie in mein Regal.

Mit meiner Frau habe ich im Frühjahr den 65. Hochzeitstag gefeiert. 1978 sind wir von Düsseldorf nach Großhansdorf in der Nachbarschaft von Hamburg umgesiedelt. 2005 dann nach Hamburg-Bahrenfeld in eine Eigentumswohnung. Dort haben wir bis zu meinem 75. Geburtstag gelebt.
Dann griff das vom Senat, unter Führung des Olaf Scholz, erarbeitete Demografie-Konzept. Das seinerzeit erarbeitete Modell unter dem Titel „Hamburg 2030: Mehr. Älter. Vielfältiger“ mit den Handlungsfeldern Gesundheit und Pflege, Arbeitswelt, Entwicklung der Wirtschaft sowie Wohnen und Bildung sah in der späteren Umsetzungsphase vor, dass im Zentrum der Metropolregion, die mit Blick auf den sozialen Wertbeitrag wirksamste Bevölkerungsgruppe angesiedelt werden müsse. Im Umkehrschluss sollten unproduktive Menschen, insbesondere die, die Transferleistungen des Staates (Renten!) empfangen, in den Randzonen angesiedelt werden.
Diese Idee war schon 2015 von Dampfplauderern wie Rogert Feiger - IG Bau Chef, Ulrike Mascher – VdK Präsidentin, Adolf Bauer SovD-Chef und auch vom CDU Sozialexperten Karsten Möring in die Welt posaunt worden.
Es war ein umfassendes Versorgungskonzept erstellt worden, das sicherstellen sollte, dass Betagten Lösungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfs (Essen, Trinken, Apotheke, Notfallversorgung, Krankenhaus mit Palliativkompetenz, Friedhof) in zumutbarer Nähe bereitgestellt würden.
Mit den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen waren Lastenausgleichs-vereinbarungen verhandelt worden, die es ermöglichten, die Betagten aus dem Stadtzentrum ins „Grüne“ umzusiedeln. Die Maßnahme wurde unter Polizeirecht legalisiert, weil für die Wirtschaft der Hansestadt, bei einem hohem Anteil nichtproduktiver Senioren, Gefahr in der Form im Verzug  war, dass die betroffenen Senioren ihren Protest im Wege einer Rollatoren-Prozession auf dem Jungfernstieg hätten zum Ausdruck bringen können. Das hätte naturgemäß dem touristisch optimal akquisitorischen Erscheinungsbild der Stadt geschadet. Das wäre lange nicht ein so guter Touristen-Magnet gewesen, wie die Rote Flora.   
Das führte dazu, dass wir von unserer sogenannten „Eigentums“-wohnung zwangsenteignet wurden. Der Kaufpreis wurde vom „Amt für die Ermittlung gesellschaftlichen Wertbeitrags von Senioren“ in der Form ermittelt, dass der ehemalige Kaufpreis von 2005 mit einem durchschnittlichen Wertzuwachsfaktor von 0,5% hochgerechnet wurde. Damit wollte der Senat sich die stattlichen Wertzuwächse der vergangenen Jahre sichern, um das jeweilige Objekt dann meistbietend an Mitglieder der wertschöpfenden Kohorten zu versteigern. Senatsinterner Slogan: Aus stattlich mach staatlich! Ertragsquellen wurden nach wie vor ersonnen, weil die Verschuldung des Stadtstaates durch den Bau der Philharmonie und der A7-Deckelung angespannt war.
Böse Zungen nannten damals das €-Äquivalent für die enteignete Immobilien die Seniorenabwrackprämie.

So leben wir jetzt mit einer guten Grundversorgung in einer Zweizimmer-Wohnung in einem Sattelitendorf am Rande der Metropolregion.

An dieser Stelle mag ich Euch gern die segensreichen Nutzenvorteile der getunten Apple-Watch erläutern. Das Ding macht unser Senioren-Dasein so komfortabel (nicht nur für uns), dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass es in der nächsten Dimension, in die wir in absehbarer Zeit aufsteigen, schöner sein könnte.

Die Komfortvernetzung bindet unterschiedliche Betagten-Service-Partnerschaften ein. Sie erscheinen als Icon, wenn  ich auf dem Display im Menü den Button BSP anklicke.
Jetzt erscheinen die Icons involvierter Netzpartner:

-          Örtliche Einkaufsmärkte
-          Apotheke
-          Krankenkasse
-          Arzt der Allgemeinmedizin
-          Bank
-          Schufa
-          Rotes Kreuz  uvm.

Darüber hinaus gibt es auch eine Navigationsfunktion, mittels derer man regelmäßige Touren zur täglichen Bedarfsdeckung via NFC an die Steuerung des Dreirads oder des Rollators übertragen kann.

Natürlich, wenn ich die Buttons aktiviere, können mich die Server der Partner unmittelbar anhand der ID identifizieren. Habt Ihr Lust, mich einmal auf eine Einkaufstour zu Edeka zu begleiten?

Wir versetzen uns gleich an die Zugangstür. Deren Scanner identifiziert mich mittels der NFC-Signale meiner Watch und die Ansage begrüßt mich im Display, bei eingeschaltetem Lautsprecher auch als Sprachausgabe: Guten Morgen Klaus, wir freuen uns über deinen Besuch. Bitte wirf einen Blick auf unsere Sonderangebote, die wir jetzt einblenden, damit Du siehst, welche Preishits wir heute im Angebot haben. Mache ich.

Hinter den jeweiligen Lebensmitteln finde ich eine Ampelkennzeichnung: Rot, Gelb und Grün. Die Lebensmittel, die mir besonders empfohlen werden, sind mit einem grünen Flag gekennzeichnet. (Gelb und Rot könnt Ihr Euch vorstellen)
Die Auswahl basiert auf meinem persönlichen Profil, das Alter, Geschlecht, Kaufgewohnheiten und Produktpräferenzen, sowie gesundheitliche Prädispositionen und entsprechende ernährungswissenschaftlich determinierte Ernährungsempfehlungen abbildet. Die Einkaufsfrequenzen und die präferierte Produktauswahl wird in meinem Einkaufs -Histogramm,  das  vom Kassensystem geführt wird, gespeichert. Gesundheitliche Prädispositionen werden bei meiner Krankenkasse abgefragt und automatisch bei der Ermittlung der Ernährungsempfehlungen eingearbeitet.
Wenn ich mich nun durch die Regalreihen bewege, nennt mir das System Menge und Preis der Ware und deren Ampelklassifizierung , wenn ich sie mit dem Scanner meiner i-Watch fokussiere.

Wähle ich z.B. eine Flasche Whisky, eine Schachtel Zigaretten oder einen eingeschweißten Schweinebauch, ertönt zusätzlich zur visuellen Information ein grässliches Pfeifsignal- zumindest in der Grundeinstellung. Die ist aber variierbar. Ich habe beispielsweise die Laola-Akustik aus dem letzten HSV-Spiel eingespielt, bevor er in die dritte Liga abstieg.

Der Bezahlvorgang an der Bezahlschleuse geschieht natürlich bargeldlos und NFC-basiert.  Die Lebensmittel, die ich erstanden habe, werden im Hintergrund in mein Gesundheitsprofil bei der Krankenkasse übertragen. Auf mein Profil dort kann auch mein Hausarzt zugreifen.
Und um das Entscheidende nicht zu vergessen: Eine Datenübertragung  erfolgt auch an die DRV Deutsche Rentenversicherung. 
Das gilt übrigens auch für mein gesamtes Bewegungsprofil, das von dem Gerät aufgezeichnet wird.
Der Nutzenvorteil ist klar. Bedingt durch Demenzschäden verschollene Senioren, können so zeitnah wieder eingefangen werden.
Seit 2021 wird die monatliche Rente nur in Höhe einer Komfortprämie von € 75 p.M. ausgezahlt. Davon dürfen wir Senioren uns die kleinen Extras wie Kino- oder Zoobesuche leisten. Ansonsten wird das Rentenkonto mit den Kosten meiner Einkäufe belastet und Zusatzinformationen (!) werden gespeichert. Daraus ermittelt die DRV jeweils zum Beginn eines Kalenderjahres die KSE zur Aufrechterhaltung altersgerechter Lebensführung.

Zur Ermittlung des individuellen KSE  mag folgendes erläutert sein. Ungeachtet der Tatsache, dass die in 2014 initiierte Nullzinspolitik der EZB und der Regierungen die verschiedenen Formen der Alterssicherung zu Chimären gemacht hatten, haben viele Bürger Rücklagen für ihr Alter gelegt, die entweder im Zeitablauf Kaufkraft verloren oder, soweit sie Erträge erwirtschafteten (Aktien, Fonds etc.) zusammen mit der Rentenbesteuerung zurück gebaut wurden. Aber vielfach ist immer noch etwas übrig geblieben. Bei der individuellen Ermittlung der KSE werden die monetären Vermögenswerte solange verrechnet, bis sie erschöpft sind. Dabei werden die Werte durch die Anzahl der Monate zwischen Renteneintritt und statistischer Lebenserwartung dividiert. Die Festlegung der statistisch durchschnittlichen Lebenserwartung erfolgt natürlich vom Statistischen Bundesamt. In den letzten Jahren wurden starke Volatilitäten beobachtet. Es soll aber keinen Sachzusammenhang zum jeweiligen Füllstand der Sozialkassen geben.

Nähern sich die Ausgaben dem Limit dieser Einheitsrente, gibt mir die i-Watch rechtszeitig ein Signal. Das ist dreistufig. In Stufe 1 und 2 wird zunächst die Auswahl der Lebensmittel auf preiswertere Qualitäten fokussiert. Beim Erreichen der letzten Stufe bekomme ich einen Besuch eines Sozialarbeiters, der mit mir die Fehlallokationen meiner Ausgaben erörtert und  mich auf den richtigen Weg steuert.
Ich finde das System trotzdem sehr schlau, weil die DRV mit Hilfe des voluminösen Datenpools für die wichtigsten Güter des täglichen Bedarfs der Transfergeldempfänger, Preisvereinbarungen mit den Herstellern/Lieferanten geschlossen hat, aus denen erhebliche, nicht öffentlich gemachte Kick-backs für die Staatskasse erzielt werden können. Eine klassische Win-Win-Situation. In diesem Fall noch ein Win. Daraus werden die Alterssicherungssysteme der gerade werktätigen Generationen alimentiert.

Das ist bei ständig steigenden Krankheits-  und Pflegekosten besonders für die Bedarfe von Sedativa (Veränderung der demographischen Struktur!) signifikant. 
Es gab noch einen anderen Gesichtspunkt:
Im Verlauf der sich seit 2015 ständig zuspitzenden Wohnraumknappheit, war es vermehrt vorgekommen, dass Senioren, z.B. nachts nach dem Theaterbesuch, tätlich angegriffen wurden, weil sie als Verursacher-Generation von Rentenkürzungen, Wohnraumknappheit etc. stigmatisiert wurden. Es hatten sich Prügelgruppen von Halbwüchsigen (es waren die Früchtchen, die die Erziehungskultur der Generation Z erfahren haben) organisiert, die diese Freizeitbeschäftigung Altohrhasen-Treibjagd nannten.

Erheiternd im Kontext des oben geschilderten Einkaufs-Verfahrens war dieses folgende Erlebnis: Vor einigen Monaten habe ich anlässlich eines Seniorentreffens, das als Bottleparty geplant war, drei Flaschen Jack Daniels gekauft. Zwei Stunden später habe ich mir dann eine Mail der Versicherung hinter den Spiegel stecken können, die mich aufforderte, bei meiner Ernährung möglichst auf Alkohol zu verzichten, da ansonsten der Versicherungsschutz, insbesondere für Palliativleistungen, gefährdet sei. Ergänzend wurde ich gebeten, den in zwei Monaten anstehenden Check-up bei meinem Hausarzt zeitnah vornehmen zu lassen.

Wir fahren zurück zu meiner Seniorenbleibe. Übrigens gibt es inzwischen für Radfahrer je Richtung zwei Spuren. Damit wird ungefährliches Überholen gewährleistet. Dieser Komfort war übrigens während der Legislaturperiode 2017 bis 2021, während der von der Leyen-Lucke-Suding-Koalition (kurz „von der LLS-Koalition“ genannt) realisiert worden.
In den Vorjahren, Ihr erinnert Euch vielleicht, war unter der harten Knute des Finanzministers Schäuble, die staatliche Neuverschuldung auf Null gefahren worden. Da er sich ohnehin, dank seines fortgeschrittenen Überreifegrads, keine Sorgen über das Danach machen musste, war es zu einem dramatischen Substanzverlust der öffentlichen Infrastruktur gekommen.
Das galt z.B. auch für den Hamburger Hafen, der nach dem gerichtlichen Verbot der Elbvertiefung und unter gewichtiger Einflussnahme der Katharina Fegebank, in einen Freizeithafen umgewidmet wurde. Fegebank hatte sich während der  Hamburger SPD-Grünen-Koalition von ihrer Partei losgesagt und eine neue Partei „Die Erleuchteten Millennials“ gegründet, in der sich, zumindest auf Hamburger Ebene, Vertreter der Generation Y, die Mitglieder der Veganerszene und verschiedener Vereine für rückwärtsgewandte Lebensführung zusammengefunden hatten. Sie konnte die finanzielle Durststrecke während der Parteigründungsphase überbrücken, indem sie neben Rudolf Keil als Markenbotschafterin für Almased fungierte.
Auf Bundesebene hat das Investitions-Ausblutungspaket des Herrn Schäuble jedoch zu einem historischen Paradigmenwechsel geführt (nehmt den Begriff „historisch“ nicht zu ernst, weil dort, wo man auch heute politisch richtig aufgestellt ist, jede Standardabweichung schon als historisch deklariert). Und das kam so: Nachdem die „von der LLS-Koalition“ 2018 endgültig mit Belgien, Estland, Finnland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande und Österreich die Euro-Nord-Zone ausgerufen hatten (sorry, die Bayern natürlich auch) und nachdem auch das CETA  und das TTIP gescheitert waren, machte Bernd Lucke 2019 seinen Antrittsbesuch als stellvertretender Bundeskanzler - in Begleitung von Britta Heidemann - bei Xi Jinping. Der Staatspräsident war von dessen volkswirtschaftlicher Kompetenz und seinen Visionen so begeistert, dass dieses Zusammentreffen eine Zeitenwende in den Chinesisch-Deutschen Wirtschaftsbeziehungen einleitete.
Die „von der LLS-Koalition“ hielt sich nicht lange mit TTIP-erbärmlichen Verhandlungen auf, sondern eröffnete in denkbar kürzester Zeit das TCGP,  „The Chinese German Partnership“. Die ersten gemeinsamen Projekte, die mittels chinesischer Finanzierung realisiert wurden, waren die:

-          Unter Leitung des „Ministry of Industry and Information Technology“ (MIIT) als Investor wurde das gesamte deutsche Straßennetz des Bundes und der Gemeinden innerhalb eines 10 Jahres-Plans saniert und mit einer umfassenden IT-gestützten Verkehrssteuerung und Bewegungsdatenerfassung ausgestattet. Ein intelligentes Mautsystem wurde zur Grundlage der refinanzierenden Geldflüsse angehängt. Die Mautgebühren fließen über eine Abschreibungsperiode von 20 Jahren an das MIIT.
-          Die noch unter Merkel angestoßene IT-Gründer Szene in Berlin wurde vom MIIT mit einem Wagniskapitalfond von € 5Mrd. subventioniert. Im Gegenzug erwarb das MIIT die Patente, Produkte und Vermarktungsrechte zur gemeinsamen Nutzung im Verbund mit der BRD.
-          Das chinesische Unternehmen BYD und die deutsche Mercedes Benz AG fusionierten, nachdem das MIIT die Anteile der ehemaligen MB-Ankeraktionäre übernommen hatte. Das Gemeinschaftsunternehmen ist auf den Markt für Luxusfahrzeuge mit Elektroantrieb fokussiert. Sitz wurde Beijing.
-          Weiterhin erwirkte das MIIT bei der Bundesregierung einen privilegierten Status für die Übernahme deutscher Hidden Champions für den Fall, dass sich die Familien-Eigentümer von ihren Unternehmen würden trennen wollen. Dieser Trend hatte Fahrt aufgenommen, nachdem noch in der 18. LP die Vermögens- und Erbschaftssteuer  für Unternehmen in privater Hand auf je 50% festgelegt wurde; private Vermögenswerte wurden bei der Ermittlung der Berechnungsgrundlage einbezogen. Mit der erfolgreichen Übernahme von Kiekert, Kion, Preh, Putzmeister und Saargummi hatte China ausreichend Gelegenheit, die kritischen Erfolgskriterien kulturübergreifenden Managements zu studieren.
-          Schließlich hat China seinen Beitrag zur Enteisung des Deutsch-Russischen 2. Kalten Krieges geleistet und den Anstoß für ein Freihandelsabkommen zwischen den Ländern des Nord-Euro, Russland und China gegeben. Auch andere Asiatische Staaten sind zur Mitwirkung eingeladen worden. Die Verhandlungen wurden in 2028 erfolgreich abgeschlossen. Die beteiligten Staaten wurden gleichzeitig Gesellschafter der AIIB Asian Infrastructure Investment Bank.
-          2021 wurde Mandarin als zweite Fremdsprache neben Englisch an deutschen Grund- und Hochschulen zum Pflichtfach. 
Bei der Bundestagswahl 2021 wurde die „von der LLS-Koalition“ durch eine Koalition aus SPD, Linken und der neu formierten DPMM-Deutsche Partei Muslimischer Mitbürger- die berühmt berüchtigte Schmonarchie abgelöst. Scholz wurde Kanzler.


In der Folgezeit wurden die Errungenschaften der Vorgängerregierungen
-          Frauenquote
-          Kostenfreien Studienplatz für Jede/n
-          Steuerfinanzierte Studentenapartments
-          Ganztagsschule
-          Ganztagskita für alle 
weiter ausgebaut.

Die Präsenzschule, wie auch Universitäten wurden durch ein Online-Lern- und Studiensystem abgelöst. Ein signifikanter Treiber dieses Lösungsansatzes war eine Entwicklung, die den Erziehungsinhalten der Generation Y und Z geschuldet war,  wie ich sie hier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit skizziert habe.
-          Anleitung und Verhaltensmaßregeln wurden durch Erörterung auf Augenhöhe ersetzt
-          Die Termini „Respekt“, „Autorität“, „Hierarchie“ und die pronominale Anrede „Sie“ wurden auf nachdrückliche Initiative des Bundeselternrates zu den Unwörtern des Jahres gekürt. (Die Duden-Redaktion wurde seitens des Bundesselternrats im Zusammenwirken mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung angehalten, die Wörter als „veraltend“ in den jeweiligen Fundstellen zu kennzeichnen)
-          In diesem Kontext erließ der Bundeselternrat ergänzend die Empfehlung, den Begriff „Eltern“ zu vermeiden und bei der wechselseitigen Ansprache Vornamen zu präferieren. Gleichzeitig schrieb er einen bundesweiten Wettbewerb mit dem Ziel aus, sich selbst eine neue Titulierung zu geben. Seither wird eine engagierte Diskussion ergebnisoffen geführt. Mit einem Ergebnis wird 2040 gerechnet.
-          Der Begriff Eigentum wird in den Lehrplänen als überlieferter Rechtsbegriff des 19. Jahrhunderts gekennzeichnet, weil er inzwischen durch die evolutionäre Entwicklung der sich selbst überholenden  Demokratie, hin zum real existierenden Sozialismus, inhaltsleer geworden war.

Um nachvollziehbar zu machen, was ich meine:
o   In Hamburg war es Inhalt von Metropol-Folklore, dass Immobilien straffrei von Grafitti-Sprayern verunstaltet werden durften.  Die Annektierung von Immobilien, als Beispiel „Rote Flora“, war vom Hamburger Senat zum schutzwürdigen Rechtsgut vor dem Eigentumsrecht  angesiedelt worden.
o   Die staatlichen (oder stattlichen) Errungenschaften von Kindergeld, kostenfreier Kita-Nutzung, Elterngeld etc. waren nicht ausreichend, um eine sozialverträgliche Erziehung zu unterstützen. So bürgerte sich die Rechtsauffassung ein, dass es für das kindliche Entwicklungsbedürfnis unabdingbar sei,  mit jeglichem privaten Vermögen nach freiem Entfaltungswillen umzugehen (Demolierung von KFZ, Zerstörung von Infrastruktur privater Wohnanlagen etc.)
Die Elterngeneration Y  konnte auch auf diese innovativen Entwicklungen in der Schulpolitik stolz sein
-          Abschaffung jeglicher Benotungen
-          Ersatz durch ein jährlich stattfindendes konsensuales Bewertungsverfahren, das im Dialog mit den Schülern, ihren Eltern und deren Rechtsbeiständen und den Lehrern und deren Supervisoren  (von der GEW gestellt) erfolgte
-          Laptop-Ausstattung für jedes Kind.
Daher konnten folgende Bausteine der Grundschule aus dem Lehrplan gestrichen werden
-          Eigenhändiges Schreiben mit herkömmlichen Schreibwerkzeugen. MS-Word wurde  von Beginn an genutzt, um schriftliche Kommunikationsinhalte zu verfassen; sprachgesteuerte Lösungen sind ergänzend als Testmodule in Anwendung
-          Groß- und Kleinschreibung wurde abgeschafft
-          Grammatikalische Kenntnisse, soweit sie nicht der Korrekturfunktion der Software unterlagen, wurden durch intuitives   Learning by Speaking vermittelt
-          Die Lösung mathematischer Anforderungen, insbesondere der Grundrechenarten, wurden durch die Vermittlung von MS-Excel-Kenntnissen ermöglicht 
Arbeitsgruppen waren via Skyp  mit dem Home-Office der Lehrkräfte verbunden.
Damit sollten
-          Übergriffen der Schüler auf die Lehrkörper vorgebeugt werden – wegen der dramatisch steigenden Anzahl von handfesten Attacken in der Vergangenheit (ein Sachzusammenhang zu den Erziehungsinhalten war definitionsgemäß ausgeschlossen worden), hatte die GEW dieses Modell befürwortet
-          Rechtsstreitigkeiten zwischen Lehrern und Eltern zurückgeführt, besser noch ausgeschlossen werden. Dazu wurden die Bild- und Ton-Kommunikation während der Arbeitsstunden digital erfasst. Die sechsmonatige Datenspeicherung wurde im Gleichklang der Vorratsdatenspeicherung  gelöst.
Wie Ihr Euch erinnert, waren die Herausforderungen des demographischen Wandels schon in der 18. LP im Fokus der Politik. Die Einwanderungsbestimmungen waren zwischen 2015 bis hinein in die 20. LP ein Schwerpunkt politischen Handelns. Denn es war klar, dass selbst das komplexe KSE-System nicht die Probleme der 30er, 40er und 50er Jahre würde lösen können. 
So machte es sich die  Schmonarchie zu eigen, das Zuwanderungsprogramm aktiv zu gestalten. Im Wege der zunehmenden chinesischen Investitionen in Deutschland geschah es, dass auch eine stetig wachsende Anzahl chinesischer Staatsbürger nach Deutschland eingewandert waren.

Zu dieser Zeit gehörten bereits 52% der deutschen Mittelstandsunternehmen zu mehr als 50% chinesischen Eigentümern. Nach Einführung der Erbschaftssteuer in 2016 hatten viele Mittelständer Ihre Firmen systematisch an den Rand der Verschuldungsgrenze gesteuert, die Gelder im steuerprivilegierten Ausland investiert, ihren Wohnsitz dorthin verlegt und ihre Unternehmen zum verbleibenden gemeinen Wert chinesischen Investoren verkauft.

Jenes Erscheinungsbild aktiv zu fördern war schon früh ein Kernhandlungsfeld der 20. LP. So wie schon zuletzt die  Bevölkerungskohorten mit muslimischer Ausprägung, wuchs nunmehr zügig eine neue politisch aktive Gruppe von chinesischen Buddhisten heran, die dann auch Regierungsbeteiligung während der 21. LP erlangte.
In diesen Jahren wurde klar, dass sich die komplexer werdende Diversity gesellschaftlicher Gruppierungen einerseits und die Auswüchse der Multioptionsgesellschaft andererseits, nicht mehr in demokratischen Organisationsformen abbilden ließen.

Daher bereitete die Koalition der 21. LP für 2030 die Einführung der Zentralen Volksregierung unter der Ministerpräsidentin Sarah Wagenknecht vor, die seither unsere Staatsgeschicke leiten.


2031 beschloss die Volksregierung einstimmig, dass Old Germany den Status einer chinesischen Sonderverwaltungszone bekommen sollte. So gelang es, Deutschland im Verbund des Nord-€ zu behalten.
Ein wirklicher Segen für die Bevölkerung sind die Entscheidungen der Zentralen Volksregierung, die wir in den letzten Jahren erlebt haben.
Die Errungenschaften von Elternzeit, Recht auf kostenfreien Kitaplatz, Herdprämie, Studentenalimentierung usw. wurden durch ein umfassendes staatliches Entwicklungsprogramm ersetzt. 
Heute können beide Elternteile sechs  Monate nach der Geburt ihr Elternglück genießen; den Verdienstausfall trägt der Staat.
Sodann wird das Kind alternativlos in eine staatliche Entwicklungseinrichtung integriert, in der es in gemischten Gruppen nach einem universell gültigen Entwicklungsplan aufgezogen wird.  Hier bleibt es bis zu seinem 18. Lebensjahr. Im 12. Lebensjahr wird entschieden, ob das Kind Hochschuleignung erkennen lässt oder ob es  andere bedeutende Veranlagungen hat. Hier trennen sich dann die Lern- und Erziehungsgruppen. Die Hochschul-affinen Jugendlichen werden in separaten Gruppen zusammengefasst, die nach WG-Muster zusammenleben.
Dieses Paket staatlicher Obhut bringt vielfältige Gewinnpositionen mit sich:
Alle Paare oder Alleinerziehende können die Glücksphase des Elterndaseins unbeschwert genießen und anschließend an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Es war seinerzeit wissenschaftlich unterstützt ermittelt worden, dass der menschliche Reproduktionsprozess für die seelische und hormonelle Balance eines jeden Menschen ein elementares Erfolgskriterium war und sollte deshalb zum Wohl der Volksgemeinschaft unterstützt werden. Elternglück und Selbstverwirklichung ja, Chancenbeschränkung nein.
Das Erziehungsprogramm ist einheitlich. Es verhindert Chancenungleichheit und ermöglicht es dem Staat, der Bevölkerung eine einheitliche Denkkultur zu vermitteln.
Kinder erleben eine unbeschwerte Entwicklung, weil die Entwicklungsbegleiter frei von Zwängen und Restriktionen sind, wie sie früher bei Eltern vorherrschten, die Beruf und Erziehung unter einen Hut bringen mussten. Meist zulasten der Kinder.
Auch für ehemalig zum Alleinerziehen selbstwirksam genötigten Väter und Mütter können sich glücklich wähnen, dass ihre Kinder versorgt aufwachsen, ohne dass die eigene Entwicklung behindert wird. 
Es leuchtet doch ein, dass nicht jede Partnerschaft lebenslang stabil bleiben kann. Das sollte aber in der Glückshochphase nicht daran hindern, der Gesellschaft ein Kind zu schenken. 
Klar ist auch, dass ein Kind als Ergebnis eines One-Night-Stands letztlich ein Geschenk an die Gesellschaft ist. Ergo muss auch klar sein, dass die Kosten der Schwangerschaft und des ersten Lebensabschnitts von der Gesellschaft zu tragen sind. 
Das war schon 2015 von den politisch Verantwortlichen erkannt worden, indem die Alleinerziehenden-Herausforderungen von der Gesellschaft zu alimentieren sind und fortan einen erhöhten steuerlichen Freibetrag zugestanden bekamen. Aber das ist ja jetzt viel smarter gelöst.
Damit will ich mit meiner Geburtstagsretrospektive zum Ende kommen. Was blüht mir noch? Nun ich hoffe, noch das nächste Frühjahr. Und dann? Die für uns Silver-Ager größte politische Errungenschaft ist das in 2035 in Gesetzesform gegossene SFF. Was das ist? Nun das lernt Ihr, wenn Ihr so weit seid. Beim „Amt für die Ermittlung gesellschaftlichen Wertbeitrags von Senioren“[ii]. Ihr könnt das aber auch bei der "DGHS Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben" erfragen, die einen signifikanten Beitrag zu dessen Durchsetzung geleistet hat.





[i] LP= Legislaturperiode
18. LP 2013-2017 CDU-SPD mit  Merkel-Gabriel
19. LP 2017-2021 CDU-FDP-AFD mit von der Leyen-Suding-Lucke
20. LP 2021-2025 SPD-Linke-DPMM (Schmonarchie)
21. LP2025-2029 SPD-Linke-Muslime-Bhuddisten
22. LP 2030 ff. Einparteienstaat: Zentrale Volksregierung
[ii] SFS= Selbst-Finalisierungs-Frühstück